b.yond wurde durch die Wirtschaftskanzlei ARQIS als spezialisierter Beratungsdienstleister an der Schnittstelle von digitaler Ethik und Recht ins Leben gerufen. In Zeiten der sich beschleunigenden Digitalisierung entstehen unvorhergesehene Risiken. Denn vieles, was technisch möglich ist, ist rechtlich noch nicht geklärt oder gesellschaftlich möglicherweise nicht erstrebenswert. Fehlende Standards und medial präsente Skandale tragen dazu bei, dass mit dem Einsatz digitaler Technologien enorme Unsicherheiten aufkommen.
Trotz dieser Risiken eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten der Geschäftsentwicklung. Mit der Generierung, Sammlung, Verarbeitung, Verteilung, Analyse und Verwertung von Daten werden analoge Prozesse optimiert und völlig neue digitale Wertschöpfungsketten geschaffen. In diesem ambivalenten Verhältnis aus Chancen und Risiken zeigt sich eines: Digitalisierung kann nicht mehr ohne Fragen der digitalen Ethik und Verantwortung gedacht werden.
Die entsprechenden Antworten liegen in der Etablierung verlässlicher Steuerungsmechanismen. Wir haben daher die komplexen Fragestellungen der digitalen Verantwortung in praktikable Formate und Tools übersetzt. Mit einem breiten Methodenspektrum aus Analysen, Assessments, Audits, Workshops u.v.m können wir bedarfsgerecht auf die Voraussetzungen jedes Unternehmens eingehen – unabhängig davon, wo Sie innerhalb ihrer eigenen digitalen Transformation stehen und welche Fragen Sie umtreiben.
Corporate Digital Responsibility (CDR) hat sich in Anlehnung an Corporate Social Responsibility (CSR) in den letzten Jahren zunehmend als Begriff etabliert. Darunter werden alle Maßnahmen verstanden, die im Sinne einer freiwilligen Selbstverpflichtung das Ziel verfolgen, digital verantwortliches Handeln zu fördern. Zunächst setzt das voraus, dass Regulierungen und gesetzliche Standards im Umgang mit Daten und Algorithmen nachweislich eingehalten werden. Gleichzeitig finden darüber hinausgehende ethische Kriterien Berücksichtigung. Erste Gesetze zu Berichtspflichten im Sinne einer CDR sind Mitte 2020 innerhalb der Europäischen Union in Kraft getreten.
Digital verantwortliches Handeln erfordert das Mitwirken unterschiedlicher Unternehmensbereiche und lässt sich nur in der Zusammenarbeit an einem vereinten Zielbild erreichen. Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir daher CDR-Strategien und übersetzen diese in operative Maßnahmen, die auf die jeweilige Situation des Kunden sowie die aktuellen rechtlichen Standards ausgerichtet sind. Das kann z. B. die Etablierung eines Digitalethik-Boards, ein Datenethikaudit oder ein Schulungskonzept für Mitarbeiter*innen umfassen.
Der angemessene Umgang mit neuen Technologien und Daten wird seit einiger Zeit breit diskutiert. Dabei hat sich die Orientierung an bestimmten digital-ethischen Werten als ein geeigneter Ansatz herauskristallisiert. Hier können wir innerhalb Europas auf eine gemeinsame Wertebasis zurückgreifen, die sich in einer Vielzahl an veröffentlichten digital-ethischen Leitlinien zeigt. Diese stammen von Non-Profit-Organisationen wie Vereinen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Stiftungen, politischen Institutionen wie Ministerien, von nationalen Regierungen beauftragte Expertenkomitees oder die EU Kommission sowie eine Reihe von Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Aufgrund unterschiedlicher Ziele und Perspektiven können bestehende Leitlinien aber nicht eins zu eins auf jedes Unternehmen übertragen werden.
Angepasst an das jeweilige Unternehmen und seine Technologien erarbeiten wir daher mit unseren Kunden wertebasierte Leitlinien digitalethischer Verantwortung. Damit schaffen Unternehmen ein einheitliches Zielbild, mit dem sie sich sowohl nach innen organisieren als auch nach außen positionieren und von Wettbewerbern abgrenzen können. Die Leitlinien werden unter Einbeziehung der Betriebs- und Sozialpartner sowie externer Akteure in Handlungsanweisungen und Prozesse sowie Verträge und Strukturen übersetzt. Sie bilden aber auch die Basis für weitere digital-ethische Maßnahmen wie die Etablierung von Ethics-by-Design Prinzipien in der Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung oder der Analyse von digital-ethischen Risiken einzelner Geschäftsbereiche und -prozesse.
Customer-centricity geht längst über das reine Produktdesign hinaus. Kunden*innen, Nutzer*innen, Investor*innen und sonstige Akteure digitaler Produkte und Dienstleistungen achten vermehrt auf begleitende Faktoren, wie den Umgang mit Daten und die Vertrauenswürdigkeit angeschlossener Dienste. Die digitalen Produkte und Dienstleistungen von morgen müssen daher nicht nur Kundenprobleme lösen, sondern auch sicher, datensparsam und privatsphärenfreundlich sein. Dabei können diese Attribute nicht nachgelagert auf die eigenen Produkte und Dienstleistungen übertragen werden, sondern erfordern eine direkte Implementierung in den Innovationsprozess. Die anfängliche Entscheidung für oder gegen den Einsatz einer bestimmten Technologie sollte bereits abhängig gemacht werden von ihrem digital-ethischen Risikopotenzial. Um letzteres abschätzen zu können, werden strukturierte Prozesse benötigt, die in allen Entwicklungsphasen greifen können.
Mit unserem systematischen DERA (Digital Ethics Risk Assessment)-Tool decken wir digital-ethische Risiken von digitalen Produkt- und Prozessinnovationen auf und erarbeiten Lösungen um ethische Aspekte in Innovationsprozesse zu implementieren. Dies unterstützt Unternehmen dabei, transparent und nachvollziehbar zu agieren und immanente Risiken professionell zu managen.
Ob “Shitstorms” in sozialen Netzwerken oder der Fall Cambridge Analytica – das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten wird mit jedem Skandal größer und gleichzeitig zu einem gefürchteten Risiko für Unternehmen in ihrer digitalen Transformation. Welche Risiken mit der Verwendung von Daten einhergehen, ist für Entscheidungsträger*innen allerdings nicht immer direkt erkennbar. Hier spielen sowohl klare Rechtsverstöße als auch unbeabsichtigte Konsequenzen eine Rolle.
Daher unterstützen wir unsere Kunden in der Analyse, Bewertung und Minimierung digital-ethischer Risiken. Dabei bedienen wir uns unter anderem der Methodik des Digital Ethical Risk Assessment (DERA) und führen Datenethik-Audits durch.
Mit dem digitalen Wandel steigen auch die Anforderungen der Arbeitswelt. Die weitreichende Vernetzung führt dazu, dass einzelnen Berufsgruppen wie Software- und Produktentwickler*innen oftmals eine Verantwortung übertragen wird, für die sie nicht vorbereitet sind. Sollen sie die Antworten auf die Fragen nach dem, was rechtlich erlaubt ist und dem, was gesellschaftlich akzeptiert wird, selbst finden?
Aspekte digitaler Verantwortung sind stark kontextabhängig und nicht immer intuitiv nachvollziehbar. Sie erfordern neben fundierten Kenntnissen digital-ethischer Grundlagen eine offene Denkweise, die das kontinuierliche Stellen von Fragen, vorausschauendes Handeln sowie strukturiertes Abwägen beinhaltet. Daher begleiten wir Kunden mit zertifizierten Weiterbildungsformaten sowie gezielten Workshops und Coachings auf ihrem Weg der digitalen Verantwortung.
Digital verantwortliches Handeln in und durch Unternehmen stellt Mitarbeiter*innen und Führungskräfte vor organisatorische und praktische Herausforderungen. Im Arbeitsalltag kommt es immer wieder zu Situationen, in denen digital-ethisch relevante Entscheidungen getroffen werden müssen. Ein Governance-Modell, das einen Rahmen für eine effektive und strukturierte Entscheidungsfindung schafft, ist daher unerlässlich.
Um den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Algorithmen über verschiedene Hierarchiestufen und Unternehmensbereiche sicherzustellen, erarbeiten wir mit unseren Kunden effektive Governance-Strukturen.
Dabei hat sich zum Beispiel die Etablierung eines Ethik-Boards oder -Stewards als wirkungsvolle Maßnahme bewährt, die schnell erste Erfolge vorweisen kann. Neben der Auswahl der geeigneten Personen steht dabei die prozessuale Einbettung und die transparente wertebasierte Entscheidungsfindung im Fokus (Decision-Making-Framework).
Spätestens seit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 ist der Schutz personenbezogener Daten in aller Munde. Aber datengetriebene Geschäftsmodelle oder der Einsatz von KI und Algorithmen müssen nicht nur den strengen nationalen und europäischen Datenschutzanforderungen gerecht werden. Darüber hinaus bestehen für Unternehmenslenker*innen in diesen Zusammenhängen zahlreiche weitere Compliancepflichten. So sind Kooperationen oder der gemeinsame Zugang zu Daten in dedizierten Datenökosystemen kartell- und IT-rechtlich relevant. Im Bereich Human Resources ergeben sich eine Vielzahl von Rechtspflichten in Zusammenhang mit der Datennutzung, beginnend beim allgemeinen arbeits- und datenschutzrechtlichen Pflichtenkanon über die betriebliche Mitbestimmung bis hin zu persönlichkeitsrechtlichen Fragen. Dies gilt erst recht mit Blick auf die Herausforderungen der „Arbeitswelt 4.0“. All diese Rechtsfragen stehen an der Schnittstelle zur digitalen Ethik, die zunehmend verrechtlicht wird und im Pflichtenkatalog des Managements von Kapitalgesellschaften bereits Einzug gehalten hat.
Deshalb unterstützen wir Unternehmen dabei, digitale Verantwortung zu übernehmen und die eigene Governance und Compliance frühzeitig digital-ethisch zu gestalten. Neben der Prozessverankerung digital-ethischer Maßnahmen bedarf es dazu einer anschließenden kulturellen Transformation, wie sie Unternehmen bereits von der Implementierung von Compliance-Management-Systemen (CMS) kennen. Auch dabei unterstützen wir unserer Kunden.